Erster Thüringer Gesundheitsradweg geplant

Bericht der Thüringer Allgemeinen vom 15. August 2022 von Sabine Spitzer

| Lesedauer: 2 Minuten
Quellprinzessin Moana Seyfarth-Opel am Kneipp-Becken in Bad Tennstedt, das die Schwefelquelle speist, die auch „stinkenden Molch“ genannt wird.

Quellprinzessin Moana Seyfarth-Opel am Kneipp-Becken in Bad Tennstedt, das die Schwefelquelle speist, die auch „stinkenden Molch“ genannt wird. Foto: Alexander Volkmann

Auf der K2-Strecke zwischen Bad Tennstedt und Bad Langensalza sollen Bewegung und Kneipp-Anwendungen verbunden werden. Das soll auch mehr Touristen locken.

 Auf dem K2-Radweg soll zwischen Bad Tennstedt und Bad Langensalza der erste Thüringer Gesundheitsradweg entstehen. Ziel ist es, ein weiteres Angebot zu etablieren und den Tourismus anzukurbeln. Die Gesundheitsbausteine Bewegung und Kneipp-Anwendungen sollen auf der Strecke verbunden werden.
 
 

Die Idee entstand in Bad Tennstedt mit dem Thüringer Heilbäderverband, der die Kurorte des Freistaats weiterentwickeln will. Laut Anett Dunkelberg vom Verband sollen die natürlichen Heilmittel mehr in den Vordergrund gerückt werden. „Damit sie auch für die heimische Bevölkerung mehr sichtbar sind“, sagt sie.

Die K2-Strecke zwischen Bad Langensalza und Bad Tennstedt führt über Thamsbrück, Großwelsbach, Kirchheilingen, Tottleben und Urleben. Die Trasse verläuft zum Großteil auf der einstigen Kleinbahnstrecke Bad Langensalza und Haussömmern. 2021 war als letztes der 2,6 Kilometer lange Teil zwischen Thamsbrück und Großwelsbach ausgebaut worden.

Schwefelwasser-Tretbecken in Tennstedt ist vermutlich einmalig

Das K steht für Kleinbahn und Kneipp. Denn im umgebauten Kurpark in Bad Tennstedt befindet sich ein Schwefelwasser-Tretbecken, was vermutlich das einzige in Deutschland ist. Ein weiteres Kneippbecken liegt direkt an der Radstrecke in Tottleben. Und die Stadt Bad Langensalza mit ihrer mehr als 200-jährige Kurtradition verfügt über die Friederiken-Therme, die jetzt saniert wurde.

Laut Bürgermeister Jens Weimann (CDU) sollen mit dem Gesundheitsradweg neue Zielgruppen angesprochen werden. Er will die Stadt Bad Langensalza ins Boot holen. Denn für Weimann ist diese Kooperation die Weiterführung der Zusammenarbeit auf kurörtlicher Ebene, die in einer Absichtserklärung – einem „Letter of Intent“ – im Frühjahr festgeschrieben worden ist. Laut Weimann sollen beide Kurstädte von der Vermarktung des neuen Gesundheitsradwegs profitieren.

Auch Frank Baumgarten vom Vorstand der Agrargenossenschaft Kirchheilingen hält den Gesundheitsradweg für einen guten Vorstoß. Aber es brauche einen Wegewart, der sich etwa um das Freischneider der Wege oder Erneuern kaputter Bankette kümmere. Bisher übernimmt dies das Unternehmen freiwillig in einem Teilbereich. „Auch müssten wir über weitere Herbergen nachdenken“, sagt er. Denn daran mangelt es an der Strecke. Das Agrar-Tochterunternehmen Landfactur vermietet zwei Ferienwohnungen in einem alten Waggon am früheren Bahnhof.

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